Viktoria Savs wurde als „Heldenmädchen von den Drei Zinnen“ bekannt. Die 1899 in Bad Reichenhall geborene Frau war eine von den wenigen Frontsoldatinnen des Ersten Weltkriegs. Sie diente mit Wissen ihrer Vorgesetzten an der Dolomitenfront, zusammen mit ihrem Vater. Außer einigen Offizieren wusste niemand, dass der Soldat Viktor Savs in Wirklichkeit eine Frau war. Ihr Fronteinsatz endete 1917 mit einer Verwundung. Durch einen Granateinschlag löste sich ein Felsblock, wodurch ihr rechter Fuß amputiert werden musste.
Nach dem Ersten Weltkrieg trat sie der NSDAP bei. Von Hitler persönlich bekommt sie mit großem propagandistischem Aufwand 150 Reichsmark für ein Holzbein. Hitler ist für sie nun ihr „großer guter Kameraden“. Sie diente als Frau auch in der Wehrmacht. Ein Foto zeigt sie mit hohen SS-Offizieren in Belgrad. Was genau sie dort gemacht hat, bleibt im Dunkeln. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie an Veteranentreffen von Ewiggestrigen teil. Ihre Beerdigung wurde zu einem Aufmarsch derselben. Sie starb im Alter von 80 Jahren am 31. Dezember 1979 in Salzburg. Vieles spricht dafür, dass sie transsexuell war. Ernst Reuß Frank Gerbert: Die Kriege der Viktoria Savs – von der Frontsoldatin 1917 zu Hitlers Gehilfin. Kremayr & Scheriau, Wien 2015 Comments are closed.
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AutorErnst Reuß, geboren 1962 in Franken. Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien. Promotion an der Humboldt - Universität zu Berlin. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und im Bundestag beschäftigt. Archiv
Juni 2024
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