Am 21. April 1945 begann die Räumung des KZ Sachsenhausen durch die SS. Die Rote Armee stand nur noch wenige Kilometer entfernt. 33.000, der noch verbliebenen 36.000 Häftlinge, wurden in Gruppen von 500 Häftlingen nach Nordwesten in Marsch gesetzt.
Tausende Häftlinge starben dabei an Entkräftung oder wurden von der SS erschossen. Die Überlebenden kamen auf unterschiedlichen Wegen in die Nähe von Schwerin, wo sie, inzwischen von ihren SS-Bewachern verlassen, auf Einheiten der Roten Armee und der US Army trafen. Die befreiten Häftlinge wurden anschließend in zwei Kasernen in Schwerin untergebracht. Am 22. und 23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Streitkräfte das Hauptlager und befreite die zurückgebliebenen 3.000 Kranke, Ärzte und Pfleger - von denen in den folgenden Wochen noch mindestens 300 Befreite an den Folgen der KZ-Haft starben. Im Mai konnten die meisten westeuropäischen Häftlinge in ihre Heimatländer zurückkehren, während Häftlinge aus Osteuropa zunächst eine Überprüfung in Repatriierungslagern über sich ergehen lassen mussten. Ernst Reuß Comments are closed.
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AutorErnst Reuß, geboren 1962 in Franken. Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien. Promotion an der Humboldt - Universität zu Berlin. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und im Bundestag beschäftigt. Archiv
Juni 2024
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