"Echte" Auswanderungen aus Deutschland gab es ab Mitte des 12.Jhds. zu dieser Zeit wanderten die "Siebenbürger Sachsen" ins damalige Königreich Ungarn aus. Sachsen wurden sie von ihren ungarischen Nachbarn genannt (in Wirklichkeit waren sie von Rhein und Mosel)
Deutsche Territorialherren und slawische Fürsten in Pommern, Polen, Schlesien, Böhmen, Mähren, Mecklenburg sowie einheimischer Adel und Klerus riefen deutsche Bauern und Bürger ins Land. Die östliche Reichsgrenze wird überschritten. Mönche und Nonnen wandern nach Osten. Die Ansiedlung erfolgt in einheitlich geplanten Großdörfern und in geplanten Städten. Wegen der Aufgabe der Heimat und der Entbehrung bei der Siedlungsarbeit erhalten die Siedler eine verbesserte soziale Stellung. Auch die slawischen Siedlungen werden dem Deutschen Recht (Magdeburger Recht) unterstellt. Die Ostbewegung war größtenteils friedlich, obwohl es auch dabei nicht an der gewaltsamen Bekehrung der in ihrer Religion verharrenden Slawen fehlte. Im 14.Jhd. endete die erste Ostbewegung, da für die Kolonisation nicht mehr genügend Menschen zur Verfügung standen. Erst im 18.Jhd. rückten dann die Banater Schwaben nach (sie kamen aus dem südwestdeutschen und mitteldeutschen Raum) und aus dem Badischen kamen die Sathmarer Schwaben. Auch sie wollten durch Siedlung Land erschließen und sichern, und erhielten dafür einladende wirtschaftliche und kulturelle Sonderrechte. Auch in anderen Südost- und Osteuropäischen Ländern genossen die Deutschen lange mit besonderen Privilegien ausgestattete Siedlungsgebiete, wie z.B. die heutigen Aussiedler -die sogenannten Wolgadeutschen- (Sie hatten von 1924-41 eine autonome Sowjetrepublik). Nach dem hitlerschen Überfall auf die Sowjetunion endete allerdings diese Republik mit Deportation (durch Stalin) nach Sibirien, Mittelasien und Kasachstan. Wer mehr davon wissen will, liest Klaus J. Bade: Deutsche im Ausland, Fremde in Deutschland: Migration in Geschichte und Gegenwart. Ein hervorragendes Buch!!! Ernst Reuß Comments are closed.
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AutorErnst Reuß, geboren 1962 in Franken. Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien. Promotion an der Humboldt - Universität zu Berlin. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und im Bundestag beschäftigt. Archiv
März 2024
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