Nördlich von Berlin wurde von Häftlingen 1936 das Konzentrationslager Sachsenhausen errichtet. Benannt wurde es nach einem heutigen Stadtteil von Oranienburg, der damals noch eine selbständige Gemeinde war.
Ungefähr 200.000 Menschen aus etwa 40 Nationen wurden im Laufe der Jahre dort inhaftiert. Zunächst waren es politische Gegner des NS-Regimes, dann „Minderwertige“ (so wurden damals Juden, Homosexuelle, „Zigeuner“, „Asoziale“ oder Zeugen Jehovas bezeichnet) und nach Kriegsbeginn Bürger der überfallenen Staaten. Zehntausende kamen dort durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, Misshandlungen oder medizinischer Experimente um. Mindestens 13.000 sowjetische Kriegsgefangene wurden systematisch ermordet. Zuvor hatte man dort bereits an sowjetischen Kriegsgefangenen einen Gaswagen erprobt, der dann im Osten eingesetzt wurde. Es gab eine „Genickschussanlage“ und eine Gaskammer, in der neue Vergasungstechniken erprobt wurden. Heute ist das ehemalige KZ eine beeindruckende Gedenkstätte. Comments are closed.
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AutorErnst Reuß, geboren 1962 in Franken. Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien. Promotion an der Humboldt - Universität zu Berlin. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und im Bundestag beschäftigt. Archiv
März 2024
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