Babi Jar ist eine Schlucht auf dem Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kiew und war vor 75 Jahren der Schauplatz des größten Massakers an jüdischen Männern, Frauen und Kindern im Zweiten Weltkrieg.
„In der Schlucht von Babi Jar bei Kiew wurden am 29. und 30. September 1941 insgesamt 33 171 Menschen bestialisch ermordet. Die am Morden in der Schlucht von Babi Yar beteiligten Polizeibataillone sollen auch hier „nur“ abgesperrt und die Opfer zum Erschießungsort getrieben haben, was zur Zeit der Ermittlungen als verjährte Beihilfe nicht mehr bestraft werden konnte. Da auch bei den Erschießungen alles seine Ordnung haben musste, wurde normalerweise die Kleidung der Massakrierten fein säuberlich auf Lastwagen verfrachtet, desinfiziert und der NS-Volkswohlfahrt zugeführt. Auch das wurde penibel dokumentiert: ‚137 Lastwagen Bekleidungsstücke, die im Zuge der in Shitomir und Kiew vorgenommenen Judenaktionen angefallen waren, wurden der NSV zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt. Der größte Teil davon gelangte nach der notwendigen Desinfektion zur Verteilung an Volksdeutsche. U. a. konnte auch ein Kriegslazarett der Waffen-SS seinen Bedarf an Wolldecken usw. aus diesem Vorrat decken.‘“ (Ausschnitt aus Ernst Reuß, Gefangen! Zwei Großväter im Zweiten Weltkrieg, S. 35 f.) Comments are closed.
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AutorErnst Reuß, geboren 1962 in Franken. Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Wien. Promotion an der Humboldt - Universität zu Berlin. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und im Bundestag beschäftigt. Archiv
März 2024
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